Fami­li­en­pool –
Vor­weg­ge­nom­me­ne
Erb­fol­ge

Ein Fami­li­en­pool (ver­mö­gens­ver­wal­ten­de Fami­li­en­ge­sell­schaft oder Fami­li­en­hol­ding) ist eine gesell­schafts­recht­li­che Zusam­men­fas­sung des Ver­mö­gens einer Fami­lie unter Betei­li­gung aller oder meh­re­rer Fami­li­en­mit­glie­der und dient als Gestal­tungs­mo­dell der Unter­neh­mens- und Ver­mö­gens­nach­fol­ge und Instru­ment der vor­weg­ge­nom­me­nen Erb­fol­ge (Erb­schaft).

War­um einen Fami­li­en­pool gründen?

Der Fami­li­en­pool ist das geeig­ne­te Instru­ment, um Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de zusam­men­hän­gend an eine Viel­zahl von Per­so­nen zu über­ge­ben und ein Fami­li­en­ver­mö­gen dau­er­haft für die Fami­lie zu erhalten.

Wel­che Gesell­schafts­form ist die Richtige?

Fami­li­en­ge­sell­schaf­ten / Fami­li­en­pools wer­den in der Pra­xis in ver­schie­de­nen Rechts­for­men gegrün­det, vor allem als Gesell­schaft bür­ger­li­chen Rechts, Kom­man­dit­ge­sell­schaft, GmbH & Co. KG, GmbH und AG.

Mit dem Ein­le­gen von Ver­mö­gens­wer­ten in Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten blei­ben die­se Pri­vat­ver­mö­gen. Wer­den die Ver­mö­gens­wer­te in Kapi­tal­ge­sell­schaf­ten ein­ge­bracht, wird steu­er­li­ches Betriebs­ver­mö­gen begründet.

Ein­ge­bracht wer­den kön­nen Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser. Ein­fa­mi­li­en­häu­ser, Grund­stü­cke, Kunst- oder sons­ti­ge Wert­ge­gen­stän­de, Bar­geld, Kon­to­gut­ha­ben, Betei­li­gun­gen und jede Art beweg­li­cher Gegenstände.

Wel­che Gesell­schafts­form zu wäh­len ist, hängt damit von den betei­lig­ten Per­so­nen ab, der Höhe des zu über­tra­gen­den Ver­mö­gens und steu­er­li­chen Aspekten.

Wie funk­tio­niert ein Fami­li­en­pool (Fami­li­en­ge­sell­schaft)?

Das Fami­li­en­ver­mö­gen wird von der Eltern­ge­nera­ti­on in eine gewerb­lich gepräg­te Gesell­schaft bür­ger­li­chen Rechts (GbR) gegen Gewäh­rung von Gesell­schafts­rech­ten ein­ge­bracht. Grund­er­werbs­steu­er fällt hier­bei nicht an. Die Gesell­schafts­an­tei­le kön­nen dann in einem wei­te­ren Schritt teil­wei­se auf die Kin­der schenk­wei­se über­tra­gen wer­den. Die Über­tra­gung des Fami­li­en­ver­mö­gens wird dann aus­schließ­lich nur noch durch Ein- und Aus­tritt von Gesell­schaf­tern bzw. durch Ände­rung der jewei­li­gen Betei­li­gungs­quo­ten gesteuert.

Wer muss wel­che Steu­ern zahlen?

Die Ein­brin­gung von Ver­mö­gens­wer­ten in die Fami­li­en­ge­sell­schaft oder die spä­te­re Über­tra­gung von Gesell­schafts­an­tei­len auf ande­re Gesell­schaf­ter unter­liegt der Schen­kungs­steu­er, wenn Gesell­schaf­ter betei­ligt sind, die kei­ne Ver­mö­gens­wer­te einbringen.

Pool­er­trä­ge aus Kapi­tal­ver­mö­gen oder aus Ver­mie­tung und Ver­pach­tung sind grund­sätz­lich steu­er­pflich­tig. Steu­er­pflich­tig sind die ein­zel­nen Gesell­schaf­ter ent­spre­chend der Kapitalquoten.

Wert­stei­ge­run­gen des pri­va­ten Ver­mö­gens blei­ben steu­er­frei außer­halb der gesetz­li­chen Spekulationsfristen.

Wel­che Vor­tei­le hat ein Familienpool?

Die Fami­li­en­ge­sell­schaft / Fami­li­en­pool hat fol­gen­de Vor­tei­le in der Nachlassplanung:

Wel­che Nach­tei­le hat der Fami­li­en­pool? Wel­che Alter­na­ti­ven gibt es?

Die Nach­tei­le einer Fami­li­en­ge­sell­schaft / Fami­li­en­pool sind zu vernachlässigen:

  • Abhän­gig­keit von bestimm­ten Stimmmehrheiten
  • Erhöh­ter Ver­wal­tungs­auf­wand der Gesell­schaft (Steu­er­erklä­run­gen, Beschlüs­se und wei­te­re Dokumentationspflichten)

Alter­na­ti­ven zum Fami­li­en­pool als Instru­ment des dau­er­haf­ten Erhalts und Schut­zes des Fami­li­en­ver­mö­gens sind die Fami­li­en­stif­tung und die Tes­ta­ments­voll­stre­ckung, wobei die Fami­li­en­stif­tung die starrs­te Form der Bün­de­lung des Fami­li­en­ver­mö­gens ist und die Tes­ta­ments­voll­stre­ckung ein rein erb­recht­li­ches Instru­ment der Nachfolge.

Mehr zum The­ma Fami­li­en­pool (Fami­li­en­ge­sell­schaft)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum The­ma Fami­li­en­pool (Fami­li­en­ge­sell­schaft) fin­den Sie auf unse­ren Spe­zi­al­web­sei­ten
Enter­bung Pflicht­teil
Immo­bi­li­en­über­tra­gung.
Unter ande­rem auch zu den The­men: Gesell­schafts­ver­trag, Ent­er­ben bei Immobilien.

Fami­li­en­pool – Mus­ter, Vor­la­gen und Vor­dru­cke zum Her­un­ter­la­den fin­den Sie unter www.erbrecht-downloads.de

HIN­WEI­SE UND EMPFEHLUNGEN

  • Ein Fami­li­en­pool (Fami­li­en­ge­sell­schaft) ist ins­be­son­de­re das geeig­ne­te Instru­ment zur Über­tra­gung und Siche­rung von Immo­bi­li­en und Kapi­tal­ver­mö­gen und zur Siche­rung eines Lebens­werks. Sie Ver­mei­den die star­ren Regeln der gesetz­li­chen Erb­fol­ge und die Gefah­ren tes­ta­men­ta­ri­scher Rege­lun­gen und leb­zei­ti­ger Über­tra­gung von Miteigentumsanteilen.
  • In der Regel soll­ten Sie aus steu­er­li­chen Grün­den einen Fami­li­en­pool in Form einer Fami­li­en­per­so­nen­ge­sell­schaft grün­den (GbR oder KG).
  • Mit einer Fami­li­en­ge­sell­schaft in Form einer juris­ti­schen Per­son (GmbH, AG) begrün­den Sie mit dem ein­ge­leg­ten Ver­mö­gen steu­er­li­ches Betriebs­ver­mö­gen. Hier­bei wer­den stil­le Reser­ven auf­ge­baut, und etwa­ige spä­te­re Ver­äu­ße­rungs­ge­win­ne unter­lie­gen dann der ertrags­steu­er­li­chen Belastung.
  • Neh­men Sie im Gesell­schafts­ver­trag Regeln auf für redu­zier­te Abfin­dungs­klau­seln und gestreck­te Aus­zah­lungs­be­trä­ge. Sie dis­zi­pli­nie­ren damit sper­ri­ge Gesell­schaf­ter und ver­rin­gern die Belas­tung der übri­gen Gesellschafter.
  • Regeln Sie im Gesell­schafts­ver­trag, ob und an wen unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen wie vie­le Antei­le ver­äu­ßert wer­den dür­fen. Schrän­ken Sie die Kün­di­gungs­rech­te ein und legen Sie die Aus­schluss­rech­te fest. Unter­bin­den Sie die Belas­tung von Gesell­schafts­an­tei­len. Beschrän­ken Sie den Gesell­schaf­ter­kreis auf Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge, ver­mei­den Sie aber eine unüber­schau­ba­re Anzahl künf­ti­ger Gesell­schaf­ter durch begren­zen­de Regelungen.
  • Dis­zi­pli­nie­ren Sie die Kin­der durch gesell­schafts­recht­li­che Gebo­te und Verbote.
  • Las­sen Sie kei­ne Anteils­ver­äu­ße­run­gen zu und schrän­ken Sie die Ver­er­bungs­re­geln ein. Ver­mei­den Sie, dass Ver­mö­gen auf Nicht­fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge geht.
  • Sichern Sie im Zuge der Geschäfts­füh­rung und der Stimm­rechts­ver­tei­lung den Ein­fluss und die Absi­che­rung der ver­er­ben­den Generation.
  • Behal­ten Sie das Heft des Han­delns in der Hand durch die Ein­räu­mung von Nieß­brauch und Rück­über­tra­gungs­rech­te. Sie soll­ten sich jeg­li­che Frucht­zie­hung und Ver­pflich­tungs­be­fug­nis­se vorbehalten.
  • Regeln Sie im Fami­li­en­ge­sell­schafts­ver­trag die Rück­tritts- und Vor­kaufs­rech­te der Gesell­schaf­ter, das Aus­schluss­ver­fah­ren und wei­te­re Schutz­maß­nah­men gegen Angrif­fe Drit­ter auf das Vermögen.
  • Spa­ren Sie Erb­schafts­steu­ern durch suk­zes­si­ve Anteils­über­tra­gun­gen unter Aus­nut­zung der Frei­be­trä­ge im 10-Jahresrhytmus.

UNSE­RE ANWALTS­LEIS­TUN­GEN FÜR SIE

Unse­re Anwäl­te kon­zi­pie­ren und gestal­ten indi­vi­du­ell Ihre Ver­mö­gens­nach­fol­ge unter Ein­be­zie­hung und Errich­tung einer Familiengesellschaft.

  • Wir bera­ten zur geeig­ne­ten Rechts­form und garan­tie­ren die steu­er­li­che Optimierung.
  • Auf Wunsch beglei­ten wir Sie bei der Grün­dung und ste­hen auf Wunsch auch als Gesell­schafts­or­gan oder Tes­ta­ments­voll­stre­cker zur Verfügung.

Wir gestal­ten alle not­wen­di­gen Ver­trä­ge wie Gesell­schafts­ver­trä­ge, Ein­brin­gungs- und Über­tra­gungs­ver­trä­ge, Tes­ta­men­te, Erb­ver­trä­ge, Ehe­ver­trä­ge, Erb­ver­zichts­ver­trä­ge etc.

Die Rechts­an­walts­kos­ten für die Errich­tung eines Fami­li­en­pools lie­gen in der Regel bei bis zu 10.000 Euro.

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